Besuch beim Schlechtwetterberg Gempen

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Die Regenfront rückt näher...
Die Regenfront rückt näher…

Es war nun das zweite Mal, dass ich zum Highlinen an den Gempen in Basel reiste. Und es war nun ein zweites Mal, dass ich einen Einblick in die Wettervielfalt von Basel erhielt: Einmal Regen und einmal Regen mit Nebel.
Letztes Jahr im November stellten wir die gut fünfzig Meter lange Line bereits einmal auf. Laufen konnten wir vielleicht knapp die Hälfte, denn der Nebel war so dicht, dass man zeitweilig nicht mal den gegenüberliegenden Fixpunkt sah. Eigentlich immer konnte man mindestens mit der Hälfte des Blickfeldes überhaupt nichts anfangen; nur weiss, ohne Tiefe und ohne Halt, war da zu sehen.
Für mich war es damals eine völlig neue Erkenntnis, dass nicht nur ein guter Fixpunkt eine enorme Rolle beim Gelingen spielt. Vielmehr ist es eine Art Komplettbild mit einer räumlichen Tiefe, weit entfernte Häuser oder ähnliches gehören ebenfalls dazu, obwohl man diese gar nicht bewusst wahrnimmt.

Auf jeden Fall reizte mich dieses Erlebnis umso mehr, nochmals vorbei zu gehen. Gemeinsam mit Fäbu und Moriz aus Basel und Robert, extra aus Deutschland angereist, unternahmen wir nun einen neuen Versuch. Das Wetter sah beim Aufbau noch ganz vielversprechend aus und die Vorfreude auf ein mögliches Gelingen war nun umso grösser.
Wir konnten dann auch gut eine Stunde bei relativ gutem Wetter laufen, die Line war ohne Nebel wesentlich einfacher geworden und konnte von Fäbu und mir schlussendlich bezwungen werden. Ich konnte mich jedoch zu Beginn nicht wirklich mit der Kombination vom leichten WhiteMagic-Band und einem eher schweren Backup-Seil anfreunden und hatte ein wenig Startschwierigkeiten.

...und ist angekommen
…und ist angekommen

In grossem Eifer erzählte uns Fäbu, wie wir heute das Abendessen hier oben über dem Feuer zubereiten werden. Es sollte Bärlauch-Pesto mit frisch gepflückten Blättern vom angrenzenden Wald geben. Der Niederschlagsradar sah das jedoch etwas anders, eine so richtig dunkelblaue Front (=sehr viel Regen!) steuerte direkt auf uns zu.
Mit dem Argument das Auto sei ja sehr nahe und wir hätten ja wirklich schnell abgebaut, harrten wir bei Nieselregen aus, bis jeder von uns nochmals einen Versuch auf der Line erhalten hatte. Der Abbau war dann übel; es regnete in Strömen, der Wind blies kräftig und mit den völlig kalten Fingern war das Aufdrehen jedes einzelnen Maillions eine Qual. Für die Bärlauch-Pesto hatten wir auf jeden Fall nur noch ein hämisches Grinsen übrig.
Völlig durchnässt genossen wir zurück im Studentenheim in Basel zuerst einmal eine warme Dusche, sortierten und trockneten unser Material und…

…genossen zum Abendessen eine sehr feine Bärlauch-Pesto. Von Fäbu vorhergehende Woche zubereitet und anschliessend tiefgefroren, er sollte Recht behalten mit seinem Versprechen!

Geschrieben von Benj